Christus-Kirche zu Neuhaus

Christuskirche Neuhaus. Foto MB

Die evangelische Christus-Kirche zu Neuhaus zeigt sich dem Besucher als klassizistische Dorfkapelle. Seinerzeit gehörte das kleine Gotteshaus mit der Dorfschule zum Jagdschloss der hannoverschen Könige.
Die Geschichte dieser beiden Gebäude ist eng verbunden mit der des Gestüts, das ebenfalls in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde (heute „Haus des Gastes“). Dabei entstand, neben anderen Gebäuden, Stallungen, Remisen, Schule und Kirche, auch ein Witwenhaus - seit 1905 bis heute Wohnsitz der Pastorenfamilie und Pfarramt.

Die Kirche wurde um 1780 erbaut – so nachzulesen auf der originellen Wetterfahne. Zudem sind die Initialen GR III (Georgius Rex = König Georg III) neben dem Einweihungsjahr und das Sachsenross, als hannoversches Wappentier, im Rahmen eines borstigen Wildschweinkopfes zu erkennen.

Mitte des 20. Jahrhunderts und in den 60er Jahren wurden an der Neuhäuser Kirche mehrfach Umbauten vorgenommen:
So erfuhr der Altarraum Anfang der 50er Jahre eine völlige Umgestaltung, der hölzerne Altar wurde durch einen Steinernen ersetzt, gehauen aus einem einzigen Solling-Sandstein-Block. Auch Taufstein und Predigtpult sind aus diesem besonderen Gestein gefertigt.

Im Jahr 1965 wurde die Neuhäuser Kirche auf Veranlassung von Pastor Wellmann um einen Seitenflügel erweitert. Als „Kirche um die Ecke“ wohl einzigartig, wurde sie der steigenden Zahl der Gottesdienstbesucher, vor allem auch durch den stetigen Zuwachs der Urlauber in dem Sollingort, gerecht.

Über dem Altar hängt ein Holz-Christus-Kreuz aus dem Jahr 1230. Dahinter fällt gebrochenes Licht durch ein buntes Bleiglasfenster, von dem Bildhauer Siegfried Steege entworfen, das in sehr ausdrucksvollen Farben „Pfingsten“ darstellt. Neben diesem mächtigen Farberlebnis regen im angebauten Kirchenflügel neun fotographische Interpretationen zum Thema „Engel“ der Neuhäuser Grafikerin Angelika Reuter zum Besinnen und Betrachten an. Über dem Lesepult lädt das Ölbild „Ostern 2002“ zur Besinnung ein - eine Schenkung des Neuhäuser Künstlers Zine Tabet.

Seit dem 1. November 1992 trägt das Gotteshaus den offiziellen Namen
„Christus-Kirche“.

Als im September 2005 der Christus-Kirche offiziell das Signet  einer „verlässlich geöffneten Kirche“ verliehen wurde, entstand auch eine Gebetsecke rund um einen geheimnisvollen „Altarstein“. Der, bei landwirtschaftlichen Arbeiten im Jahre 1974 entdeckte, Felsblock zeigt auf seiner Oberfläche vermutlich ein Weihekreuz und darunter ein so genanntes „Sepulcrum“, eine Vertiefung zur Aufnahme von Reliquien.
Herkunft des Steins und Alter der Symbole sind bisher nicht ausreichend erforscht,  doch weisen die Ursprünge womöglich auf das legendäre Kloster „Hethis“ (816 – 822) hin, dem Vorgängerkloster des Klosters Corvey.

Weitere Informationen

  • Die Christus-Kirche trägt das Signet einer „verlässlich geöffneten Kirche“ und ist von April bis Oktober ca. täglich von 08.00 bis 19.00 Uhr und darüber hinaus nach Wetterlage geöffnet.
  • Den Kirchenschlüssel gibt es bei der Küsterin Frau Helga Backhaus, Lindenstr. 16 (direkt gegenüber der Kirche), Telefon 05536 458.

Kontakt

Helga Backhaus
Tel.: 05536 458
  • Küsterin / Christus-Kirche zu Neuhaus
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